Weihnachtsbrief des stellv. Vorsitzendern d. Witikobundes, Johann Slezak

Freitag,20.Dezember2013 von

Weihnachtsbrief des Vorsitzenden des SL-Bezirks Oberbayern und stellv. Vorsitzendern d. Witikobundes, Johann Slezak

Johann Slezak, der auch Stellv. Vorsitzender des Witikobundes ist, hat einen mehrteiligen Weihnachtsbrief an seinen Bezirk verfaßt, der hier auszugsweise wiedergegeben wird:

Ein herzliches „Grüß Gott“, liebe Landsleute!
Wieder geht ein Jahr zu Ende, und unsere Reihen haben sich erneut gelichtet. Mit dem Verschwinden der Erlebnisgeneration verschwinden auch die unangenehmen Mahner und Zeitzeugen, die das „noch nie so gute Verhältnis“ zwischen Tschechen und Deutschen mit ihren Forderungen stören. Die Wirtschaft, beherrscht von Investoren, kann uneingeschränkt Sudetendeutsche Liegenschaften erwerben, ohne sich mit den berechtigten Eigentumsforderungen der Vertriebenen befassen zu müssen, denn wie sagte schon die Kanzlerin:
„Die Bundesregierung wird keine Eigentumsansprüche unterstützen“.
Und was sagt die Bayrerische Staatsregierung zum Ausverkauf des Eigentums ihres vierten Stammes in der Heimat?
Nichts! (und das ist auch eine Antwort). Wie reagiert der SL-Bundesvorsitzende auf unser berechtigtes Hauptanliegen? Wir dürfen die Benesch-Dekrete nicht wie eine Fahne vor uns hertragen.
Und wie reagierten wir? Die guten Nachrichten – Wir haben es geschafft!
Necas-Besuch und unsere Aktivitäten dazu: Unser Schriftverkehr mit dem CR-Ministerpräsidenten mit der Aufforderung, seine Aussage: „Das ist ein Thema für Historiker“ zu ändern und aktiv an der Aufarbeitung mitzuwirken, hat ihm die wahre Meinung der sudetendeutschen Basis vermittelt. Unsere Ankündigung einer Mahnwache vor dem KZ Dachau hat dazu geführt, dass an dem Mahnmal auch ein Kranz für die Sudetendeutschen niedergelegt wurde. Unsere Spontan-Demos beim Besuch von Necas in München mit dem Transparent Die „Sudetendeutschen – Bayerns vierter Stamm – informieren und mahnen“, das für beide Ministerpräsidenten unübersehbar gezeigt wurde, hat gewirkt. Fazit: Die bemerkenswert versöhnlichen Worte von Necas und sein Abweichen von seiner „Historiker-These“ ist maßgeblich auf das Häuflein der Sudetendeutschen zurückzuführen, die sich nicht mit den Ergebnissen der Seehofer-Reise nach Prag zufriedengegeben haben.

Nominierung Carl von und zu Schwarzenbergs:
Auf Grund seiner mutigen Worte: „Benesch vor das Kriegsverbrechertribunal!“ haben wir Carl von Schwarzenberg für den Karlspreis der SL vorgeschlagen und dafür am ST 2013 Unterschriften gesammelt. Außenminister von Schwarzenberg hat uns gedankt, in Anbetracht seines Amtes aber empfohlen, die Auszeichnung einem anderen Landsmann zukommen zu lassen. Nachdem von Schwarzenberg nicht mehr Außenminister ist, werden wir ihn erneut für diese hohe Ehrung vorschlagen. Der Sprecher hat bereits Unterstützung signalisiert.
Fazit: Wir haben das Richtige zur richtigen Zeit in die Wege geleitet.
Aktion Sudetendeutsches Museum: Unsere ständigen Anfragen in Sachen Sudetendeutsches Museum bei der Staatsregierung haben dazu beigetragen, dass das Projekt der Sudetendeutschen Stiftung entzogen und den Behörden des Frei-staates übertragen wurde. Fazit: Stein auf Stein und Schein auf Schein, das Museum wird (hoffentlich) bald fertig sein.
Sudetendeutsches Haus:
Unsere Kritik an den Entrümpelungsaktionen und sonstigen Entsudetisierungen des Hauses hatte Erfolg. Frau K. hat das Haus verlassen, so dass die berechtigte Hoffnung besteht, dass wieder Ruhe einkehrt. Allerdings lassen sich die entsorgten Dokumente nicht zurückholen.
Fazit: Steter Tropfen höhlt den Stein.

Heimatpflege: Frau Dr. Zusana Finger ist ein großer Gewinn für die Landsmannschaft. Mit ihren Veranstaltungen belebt sie nicht nur das Haus, sondern schafft mit ihren internationalen Kontakten, auch in die CR, neue überraschende Verbindungen. Sie wird von Andreas Schmalcz unterstützt, der damit ein interessantes Betätigungsfeld gefunden hat.
Die schlechte Nachricht: Wahlen
Das Scheitern von Franz Pany bei den Landtagswahlen, trotz prominenter Untertsützung, hat natürlich auch unser Gewicht, besonders in Oberbayern, geschwächt. Wir hoffen, dass diese Scharte durch den Europakandidaten, Bernd Posselt, bei der Europawahl ausgeglichen wird.
Schlusswort des Verfassers:
Liebe Landsleute, haben Sie nicht auch manchmal ein schlechtes Gewissen, wenn Sie die Benesch-Dekrete erwähnen oder das immer noch geltende Straffreiheitsgesetz und Ihnen gesagt wird, das sei doch alles längst vorbei, ihr habt hier eine neue Heimat gefunden, gebt doch endlich Ruh`. Wir sollten auch ruhig bleiben, als Klaus und Co. uns als Vaterlandsverräter bezeichneten, die froh sein müssten, am Leben geblieben zu sein.
Liebe Landsleute, uns wird auch unchristliches Verhalten vorgeworfen, was uns tief betroffen macht. Wir haben deshalb nachgeforscht und sind im Neuen Testament fündig geworden:
 Matthäus 5.1-7.25 (Bergpredigt): Selig sind, die da hungert und dürstet nach Gerechtigkeit, denn sie sollen satt wer-den. Wenn wir aufhören zu hungern und zu dürsten nach Gerechtigkeit, so werden wir auch nie satt werden, sondern unseren Hunger an unsere Nachkommen weiter-geben Mit politischer Fastfood will man unseren Hunger stillen, aber das gelingt nur bei einigen, und die Sättigung ist nur vorübergehend, wie die Geschichte beweist.
 Lukas 18,1: Schaffe mir Recht gegen meine Widersacher: Der ungerechte Richter wollte der klagenden Witwe nicht Recht geben, aber sie gab nicht nach, ihr Recht zu fordern und schließlich gab ihr der Richter Recht.
Das Evangelium zeigt uns deutlich, dass wir nicht müde werden dürfen, unser Recht zu fordern. Ihr seid das Salz der Erde, heißt es weiter, wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als dass man es wegschüttet und von den Leuten zertreten lässt.
Wir wollen das Salz in der Landsmannschaft sein und nicht schal und nutzlos werden. Wir sind dabei vor allem auf Eure moralische und auch materielle Unterstützung angewiesen. So können wir die Benesch-Dekrete und das Straffreistellungsgesetz wie eine Fahne vor uns hertragen, bis die Justiz und die Politik in Europa, in Bund und Land endlich begreifen, dass es höchste Zeit ist, uns Recht zu verschaffen, weil sie sonst keine Ruhe vor uns bekommen und fürchten müssen, dass wir durch den Stimmzettel sprechen. Wir, die wir unabhängig von der Politik sind, werden getreu dem Evangelium unser Recht einfordern, ob es gelegen kommt oder nicht, denn das sind wir den Opfern, aber auch den kommenden Generationen schuldig.
In Verbindung mit den besten Wünschen für die Festtage und für 2014 grüßt und dankt herzlich Euer Bezirks-, Kreis- und Ortsobmann Johann Slezak

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