Pressemeldung der Deutschen Burschenschaft vom 08. Juni 2014

Montag,9.Juni2014 von

Geschichtsaufarbeitung im kommunistischen Sinn?

Am 12. Juni 2014 führt die Landeszentrale für politische Bildung Thüringen in Eisenach eine Tagung mit dem Titel „Rechte Burschen. Traditionslinien nationalistischen und völkischen Denkens in Deutschland“ durch. Neben den wissenschaftlich ausgewiesenen Referenten, Herrn Professor Dr. Wolfgang Benz und Herrn Professor Dr. Michael Grüttner, spricht Herr Bernhard Weidinger, dessen Doktorarbeit u. W. noch nicht veröffentlicht ist.

Daneben kommen ausschließlich entschiedene Kritiker und Gegner der Burschenschaft zu Wort – Herr Gerhard Schäfer, Frau Dr. Alexandra Kurth und Herr Dr. Dietrich Heither. Weder wurde aus der Deutschen Burschenschaft ein Referent eingeladen, noch wurde Herr Dr. Dr. Harald Lönnecker – Leiter des Archivs und der Bücherei der Deutschen Burschenschaft und einer der besten Kenner der burschenschaftlichen Geschichte – trotz zweimaligen Antrags und trotz zweier Schreiben der Deutschen Burschenschaft an die Landeszentrale, zur Tagung zugelassen. Als Begründung hieß es, die Veranstaltung sei „eine beim Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThlLLM) akkreditierte Lehrerfortbildung“, zu der daher „Interessenten aus anderen Bundesländern nicht zugelassen werden“ könnten.

Die einseitige Referentenauswahl und die Nichtzulassung von Herrn Lönnecker sind für die Deutsche Burschenschaft inakzeptabel. Vor dem Hintergrund, daß 1989 Hunderttausende von Landsleuten in Leipzig, Dresden und vielen anderen Orten der DDR unter Gefahr für Leib und Leben für die Einheit Deutschlands demonstriert haben und die unser Vaterland trennende unmenschliche Mauer friedlich zu Fall brachten, ist es ein Skandal, daß noch nicht einmal ganze 25 Jahre später die Landeszentrale für politische Bildung in Thüringen mit Herrn Schäfer einen Referenten eingeladen hat, der nach eigener Aussage 1996 Mitglied in der vom Verfassungsschutz als linksextremistisch eingestuften Marx-Engels-Stiftung (MES) war.Laut Verfassungsschutzbericht 1994 bemüht sich die MES, die „Geschichte der beiden deutschen Staaten nach 1945 im kommunistischen Sinne `aufzuarbeiten` und dabei die Charakterisierung des SED-Regimes als Unrechtsstaat zu relativieren“.

Deutsche Burschenschaft stellt fest: Die Landeszentrale für politische Bildung Thüringen hat mit Herrn Schäfer einen Referenten, der die „Geschichte…im kommunistischen Sinne aufarbeiten“ will, zu einer Tagung eingeladen, die der Lehrerfortbildung und der Lehrplanentwicklung dient. Wenn sie das glaubhaft widerlegen will, muß sie den wohl profundesten Fachmann auf diesem Gebiet Herrn Dr.Dr. Lönnecker zu dieser Tagung zulassen.

Jedenfalls wird die Tagung, ihr Inhalt und ihre Zielrichtung auch den gleichfalls am 12. Juni in Eisenach beginnenden Burschentag der Deutschen Burschenschaft beschäftigen.

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