Der Witikobund beim 65. Sudetendeutschen Tag

Freitag,20.Juni2014 von

Der Sudetendeutsche Tag beginnt traditionell am Freitagnachmittag mit einer Totenehrung. Schauplatz dafür ist in Augsburg stets der Platz mit Gedenkstein vor der Kongresshalle. Die Gedenkrede hielt Reinfried Vogler, Präsident der Sudetendeutschen Bundesversammlung. Er erinnerte daran, dass man die Sudetendeutschen als Volksgruppe auslöschen wollte und dass eines der Mittel dazu die Trennung von ihren Friedhöfen war. Für den festlichen Rahmen sorgten zahlreiche Trachten-träger des mitgliederstarken Bezirks Schwaben unter Leitung von Felix Vogt Gruber. Bis vor wenigen Jahren war der Bezirk Schwaben sogar für die Gesamtgestaltung zuständig, die jetzt aber der Bundesvorstand an sich gezogen hat.
Ebenfalls am Freitagnachmittag begann schon der Aufbau der Stände in Halle 5. Der Stand der Witikonen konnte aber erst am frühen Vormittag des Samstags fertiggestellt werden, weil wichtige Ausstattungsteile wegen überfüllter Autobahnen verspätet eintrafen. Wie gewohnt warteten auf die Besucher Informationsmaterial, Bildschmuck, Transparente sowie Kaffee-Bar und Erfrischungstheke. Neu war ein Glücksrad, für das einige kleine Gewinne bereit lagen und als Trostpreis je ein schmackhafter Apfel, verziert mit der Witikorose als Aufkleber.
Leider war dem Witikobund der entlegendste Teil der Ausstellungshalle zugewiesen worden, so dass zusätzliche Werbung nötig wurde. Sie bestand in zwei großen Transparenten über den Ständen mit der Aufschrift „Gasse der Wahrheit“. Sie fielen dem Besucher gleich beim Betreten der Halle ins Auge, konnten den tatsächlichen Standortnachteil aber nicht ausgleichen, denn der Weg vom Eingang des Messezentrums führte durch drei Hallen und betrug rund 200 Meter. Alleine die Halle 5 hatte eine Länge von 70 Metern, die durchschritten werden musste. Überhaupt dürfte der Sudetendeutsche Tag 2014 als Treffen der weiten Wege im Gedächtnis bleiben, verursacht durch eine neue Hallen-einteilung. Das war auch der Grund für die guten Ratschläge gegen wundgelaufene Füsse, die die Moderatorin des Volkstumsabends, Frau Hege, den Besuchern in humorvoller Weise gab. Die neue  Halleneinteilung hat sich nicht bewährt und sollte zugunsten der früheren schleunigst in den Papier-korb wandern.
Eine Uraufführung gab es am Sonntag Vormittag beim Fahneneinzug in die Schwabenhalle. Der Witikobund hatte sich eine Fahne mit der Witikorose zugelegt und zeigte sich erstmals den Hallenbesuchern.
Gewohnt gut war der Besuch der Witikoveranstaltung am Samstag Nachmittag, worüber im Bericht „Pirincii ante portas“ gesondert informiert wird.
Am Sonntag fielen die Reden des SL-Sprechers und des Bayerischen Ministerpräsidenten wie immer zu lang aus. Besonders Besucher der Gottesdienste werden auf eine harte Probe gestellt, wenn sie von 9 bis nach 13 Uhr ruhig auf ihren Plätzen in der Schwabenhalle ausharren sollen. Seehofer ging auf den Plan für ein Sudetendeutsches Museum ein und stellte zu recht die Einführung eines Vertriebenen-Gedenktages heraus, der am 14. September 2014 erstmals begangen wird.  Posselt fand starke Worte zu den Beneschdekreten, die als „Gerümpel der Geschichte“ schleunigst entsorgt werden müssten. Er griff damit auf, was die bayerische Schirmherrschaftsministerin, Emilia Müller, schon vorher geäußert hatte: Die Beneschdekrete passten nicht zu einem europäischen Rechtsstaat. Auf beide Aussagen reagierte die Regierung in Prag sehr kühl, indem sie auf die Deutsch-tschechische Erklärung“ von 1997 verwies, in der sich beide Staaten zusicherten, Vorgänge aus der Vergangenheit auf sich beruhen zu lassen. Vor dieser Entwicklung hat Horst Übelacker bereits 1997 in einer Broschüre des Witikobundes gewarnt (Titel: Die Sudetendeutsche Frage unter dem Blickwinkel der deutsch-tschechischen Erklärung von 1997, siehe Abb. links!). Wie ernst Posselt seine eigenen Worten selbst nimmt, zeigte beispielsweise der Umgang mit der Linzer Zeitung „Sudeten-post“. Sie gehört in der Eigentumsfrage zu den profiliertesten Stimmen und fand sich dennoch in der  „Gasse der Wahrheit“

F.V.

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