Witikobund weist Sudetenvergleich Schäubles zurück

Mittwoch,2.April2014 von


Der Witikobund e.V. widerspricht Finanzminister Schäuble, wenn er die Vorgänge auf der Krim mit dem Anschluss des Sudetenlandes an das Deutsche Reich 1938 vergleicht, denn dieser Vergleich beruht auf einer verkürzten Geschichtsbetrachtung. Die Sudetenfrage entstand nicht erst 1938, sondern schon im November/Dezember 1918, als tschechische Truppen die deutsch besiedelten Randgebiete Böhmens und Mährens gewaltsam besetzten. Da die CSR später auch den 1919 vereinbarten Minderheitenschutz missachtete, schritten die europäischen Großmächte 1938 zur Überprüfung der „unanwendbar gewordenen Verträge und solcher internationaler Verhältnisse, deren Aufrechterhaltung den Weltfrieden gefährden“ (Versailler Vertrag, Art. 19). So kam es zum Münchner Abkommen. Die Sudetendeutschen atmeten auf, da sie bis dahin „auf der Stufe einer ausgebeuteten Kolonie“ leben mussten (Volkszeitung, Prag, 10.5.1968, S.1).
Im Übrigen sieht der Witikobund in dem Fehlgriff Schäubles ein Zeichen für den Verfall solider Geschichtskenntnisse. Man starrt unentwegt auf die bewussten zwölf  Jahre und vergisst die wirklichen Annexionen, die es schon bei Julius Caesar, Napoleon und unzähligen anderen gab.
Felix Vogt Gruber
Vorsitzender Witikobund
2.4.2014

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