Standpunkt zur Lage der Vertriebenen

Sonntag,12.Oktober2014 von

Der Witikobund hat auf seiner Jahreshauptversammlung 2014 bedauert, dass Regierungen und Parteien der Bundesrepublik Deutschland keine seriösen Partner der Vertriebenen mehr sind. Sie weckten Hoffnungen, ohne sich um ihre Erfüllung zu kümmern. Auch in der Restitutionsfrage nehmen sie nicht einmal die ehrlichen Bemühungen Serbiens zum Anlass, Prag zu gleichen Schritten zu ermutigen.

Die Sudetendeutschen müssen sich im Gegenteil immer wieder anhören,  dass die Beziehungen zur Tschechischen Republik „noch nie so gut waren wie jetzt“.  Sätze wie dieser sind Teil des immer noch fortdauernden geistigen Kleinkrieges, der die Vertriebenen unfähig zur Wahrnehmung ihrer gerechten Anliegen machen soll. Die Vertriebenen sehen aber sehr wohl, dass die Grundlage für das vermeintlich gute Verhältnis zwischen Prag und Berlin der politische und rechtsverletzende Betrug an ihnen ist. Beide, Prag und Berlin,  sind sich einig, die Sudetendeutschen die Zeche zahlen zu lassen. So kann Prag seine Beute behalten und Berlin unangenehme Reparationsforderungen vermeiden.

Der Witikobund fordert daher erneut alle politischen und gesellschaftlichen Kräfte Deutschlands auf, die Restitutionsforderungen der Vertriebenen ernst zu nehmen. Sie verlangen nichts Unbilliges, denn noch immer gilt: An Diebesgut kann kein rechtmäßiges Eigentum erworben werden. Das wusste auch Bundeskanzler Helmut Kohl, als er 1997 nach der Unterzeichnung der deutsch-tschechischen Erklärung feststellte: „Die Eigentumsfrage ist offen.“

Die unbedingte Einhaltung  des Rechts, insbesondere des zwingenden Völkerrechts, könnte eine der größten Störquellen im Zusammenleben der europäischen Völker beseitigen.

 

Beschluss der Vollversammlung des Witikobundes

am 11.10.2014 in Oberteisbach.

 

 

 

 

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