Präsident Zeman in Wien: „Vertreibung milder als Todesstrafe“

Freitag,9.Mai2014 von

Bei seinem ersten Auslandsbesuch in Wien äußerte sich Präsident Miloš
Zeman am 22.4. in einem Interview mit APA wieder über die Sudetendeutschen.
Er wiederholte, daß er für diese die Todesstrafe für angemessener
hält als die Vertreibung!
Diese Aussage ist ungeheuerlich! Ist dieser Präsident von allen guten
Geistern verlassen? Ist er überhaupt noch zurechnungsfähig? Haben für ihn Menschen- und
Völkerrecht keine Bedeutung? Wie lange will sich die Tschechische Republik einen solchen
Amokläufer noch leisten? Kann man diese noch länger zu den zivilisierten Staaten rechnen?
Was gedenkt die EU gegen solch bodenlose Amoralität und Ignoranz zu unternehmen?
Ganze Kohorten fleißiger Historiker haben gegen die chauvinistische Propaganda der
Tschechen angeschrieben. An Herrn Zeman ging das spurlos vorbei. Erfreulicherweise hat sich
aber Ministerpräsident Necas von den Äußerungen Zemans distanziert! Sogar die Berliner TAZ(!)

hält Zeman (wie auch den Expräsidenten Klaus!) für ein Symbol des tschechischen Postkommunismus,
der keine Moral, sondern nur Pfründen kenne.
Zum Abschluß der Inhalt einer leidenschaftlichen Kritk der SL-Böhmens, deren Sprecher Jan
Sinagl sinngemäß sagt:
Die Aussage Zemans ist von Amoralität und Primitivität geprägt, und es besteht kein Zweifel, dass die
Kommunisten niemals eine Wahl gewonnen hätten, wenn die Sudetendeutschen in ihrer Heimat hätten
bleiben dürfen. Auch wären Miloš Zeman und Václav Klaus wohl nie Präsidenten geworden. Die
Sudetendeutschen hätten zweifellos amoralische Phänomene, die Tschechien heute dominieren,
verhindert und wesentlich zum Schutz des öffentlichen Raumes beigetragen. In den Sudetendeutschen
vereint sich mehrheitlich das Beste aus beiden Nationalitäten. Aufgrund ihrer Fähigkeiten, Geschicklichkeit,
Fleiß, Bildung und Kultur konnten sie sich nach der Vertreibung überall Anerkennung
verschaffen, wo immer sie auch von vorne anfangen mussten.
Währenddessen nehmen in der CR Diebe, Drückeberger und Karrieristen ihre Stelle ein. Heute haben
sich im ehemals blühenden Sudetenland Leute niedergelassen, die keinen Bezug zu dem haben, was
sich ihre früheren Bewohner in Jahrhunderten hart erarbeitet haben.
Schließlich nennt die SL-Böhmen Zeman noch einen intelligenten Flegel und erinnert an die
Verbrechen der Kommunisten und an die mit Hitler kollaborierenden Slowaken, die nach Zemans
Logik auch die Todesstrafe verdient hätten.
Zufrieden, Herr Zeman?
Wie 1945 zwei Jugendliche starben
Es war am Morgen des 24. Juni 1945 im tschechischen KZ zu Freudenthal (Altvater). Ein
Arbeitskommando wird zusammengestellt, um hinter der großen Fahrzeughalle am Zaun
gegenüber dem Seminar, eine tiefe Grube auszuheben. Das sieht nach einem Grab aus, und
wir befürchten Schlimmes. Abends um 6 Uhr müssen wir alle zu diesem Grab marschieren.
Nach kurzer Wartezeit – mittlerweile haben sich auch abenteuerlich gekleidete „Partisanen“
eingefunden – führt man zwei Jungen heran, die sich mit dem Rücken zum Grab aufstellen
müssen. Der eine ist Helmut Muhr, sechzehn Jahre alt, der andere Leo Kübast, siebzehn
Jahre alt. Beide sind fürchterlich zerschlagen und können sich kaum aufrechthalten. Muhr war vor
ungefähr einer Woche aus dem Lager geflohen, bei Kübast will man Waffen gefunden haben, wobei
diese gerne von den Suchern vorher selbst versteckt wurden. Nun kommt ein Exekutionskommando
und nimmt Aufstellung. Der Stadtkommandant, Imrich Gas, verliest in tschechischer Sprache das
Todesurteil. Es lautet auf Tod durch Erschießen. Herr Dr. G. wird gezwungen, das Urteil ins
Deutsche zu übersetzen. Dann legt das Exekutionskommando die Gewehre an (deutsche
Sturmgewehre!), es ertönte das Kommando „palit“ (Feuer) und die Körper der beiden Jungen stürzen
rücklings ins Grab. Beide starben wie Männer, heldenhaft, ohne mit der Wimper zu zucken oder um
Gnade zu betteln. Aber es waren doch noch Kinder, die die unmenschliche Grausamkeit um sich
herum noch nicht richtig begriffen haben. Nach der Exekution müssen wir sofort wieder an unsere
Arbeit. Gesprochen werden darf nicht, aber es ist uns auch nicht danach zu Mute. Ein besonders
ausgewählter Beerdigungstrupp muss das Grab mit bloßen Händen zuscharren. Dabei werden die
Männer von den Wachmannschaften mit Flüchen und Gewehrkolbenstößen angetrieben. Dann geht
das Leben im Lager wieder seinen gewohnten Gang, so als wäre nichts geschehen.
Zum Gedenken
will unser Herz sich zeigen,
kann nicht den Knabenmord
vergessen, dazu nicht schweigen
muss trauern still und klagen
um euch, teure Kameraden
Dr. Kurt Langer, ein geborener Freudenthaler, hat diese Zeilen für die Nachwelt
aufgeschrieben. (Eingesandt von Manfred Knoblich)

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