Der Witikobund zur Flüchtlingsproblematik:

Dienstag,17.November2015 von

Erst Integration der deutschen Ostvertriebenen vollenden!

Frau Merkel bürdet Deutschland neue Integrationsaufgaben auf, noch ehe die

alten abgearbeitet sind. Alleine die Eiertänze um die Stiftung Flucht,

Vertreibungen, Versöhnung (SFVV) in Berlin zeigen, wie voreilig ihr Ruf „Wir

schaffen das“ war.

Die Integrationsforschung kennt ein Dreistufenmodell, das Mitexistenz,

Mitarbeit und Mitbestimmung unterscheidet. Den deutschen Ostvertriebenen

verweigerte man leider die dritte Stufe, auf der sich im  Idealfall

Stammbevölkerung und Neubürger mit denselben Zielen identifizieren.

Der Grund liegt am unzureichenden Lastenausgleich. Bei einer

Entschädigungsquote von rd. fünf Prozent (mit starker Degression bei größeren

Vermögen und Produktionsmitteln) besaß der Vertriebene nach dem

Wirtschaftswunder bestenfalls ein mit Hypotheken belastetes Eigenheim.

Nichtvertriebene hingegen konnten ungestört ihr Eigentum und ihre

Produktionsmittel nutzen und schon im Wirtschaftswunder teilweise gewaltige

Vermögenszuwächse in ihre Taschen lenken.

Wirtschaftliche Macht ist aber nicht erst seit Karl Marx der Schlüssel zur

politischen Macht. So konnte sich das westdeutsche Bürger- und Großbürgertum

den Staat nach eigenen Vorstellungen einrichten. Nicht ins Konzept passt da bis

heute die Gewährung diplomatischen Schutzes gegenüber den Vertreiberstaaten

in Rehabilitierungsfragen. Die Verantwortlichen ließ es auch kalt,  als die

Medien in den sechziger Jahren begannen, die Vertriebenen als Revanchisten

und verkappte Nazis zu schmähen. Bald bemächtigte sich auch das Kabarett

dieses Themas und machte die Vertriebenen lächerlich. Das schüchterte viele

von ihnen ein und machte ihnen auch noch die eigene Jugend abspenstig. In der

Folge herrschte eine Art Friedhofsruhe, die mancher als gelungene Integration

missdeutete. Es handelte sich aber um eine massive Verletzung der

Menschenwürde und um Heuchelei, denn die Ministerien in Bonn waren selbst

mit bis zu 66 Prozent NS-kontaminiert!

Der bisherige Umgang mit den deutschen Ostvertriebenen kann nur bedingt als

Qualifikationsnachweis für weitere  Integrationsaufgaben angesehen werden.

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